Posts mit dem Label Berlin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Berlin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 28. Juni 2017

Berliner Partypolizei - viel Lärm um nichts?

Gestern wurden drei Einsatzhundertschaften der Polizei Berlin, die zum Unterstützungseinsatz anlässlich des bevorstehenden G20-Gipfels in Hamburg in die Hansestadt entsandt wurden, von der dortigen Polizeiführung noch vor Einsatzbeginn wieder zurück nach Berlin geschickt. Der Vorwurf lautet "ungebührliches Verhalten" bei einer Feier auf dem Unterkunftsgelände. Von Alkohol, Gegröle, Sex, Rumpinkelei und aggressivem Verhalten einer anderen Einheit aus Wuppertal gegenüber ist die Rede. 


Das Social Media-Team der Polizei hat heute dazu ein Statement veröffentlicht.

Quelle: Facebook

Ich habe viel nachgedacht, wie ich zu den Vorwürfen "Partypolizei" stehe.

Ja, auch Polizist*innen sind Menschen. Kein Zweifel. Aber ich würde mir wünschen, wenn man das anders zeigt. Und es nicht immer als eine Art Generalentschuldigung zur Sprache kommt, wenn einmal etwas schlecht gelaufen ist.
Ich bin überzeugt, dass unter dem Strich die Außenwirkung Schaden genommen hat. Auch wenn nun viel Zuspruch kommt - vor allem von jüngeren Menschen und sogar von der Clubcommission -, ist dies in vielen Fällen sicher humoristisch gemeint, oft auch hämisch in Richtung der doch etwas steif wirkenden Hanseaten.

Aber wie kann es angehen, dass von den Polizeikräften einerseits (neben Geld) vor allem Respekt eingefordert wird und man andererseits solch ein Bild abliefert?

Darf man im Einsatz, gerade auswärts, auch feiern?
Ja. Aber man soll und darf es nicht übertreiben. Und sich mit "Es war Freizeit" herauszureden ist Unfug, wenn man zwei Meter vom Einsatzfahrzeug entfernt offen rumpinkelt und Dritte (u.a. Kolleg*innen anderer Polizeibehörden) dies mitbekommen.

Darf man auf Tischen tanzen?
Naja, als Polizist*in vielleicht bei einer geschlossenen Party. Aber dabei mit einer Schusswaffe zu hantieren, ist ein No Go. Denn es ist nicht nur gefährlich (egal ob geladen oder nicht), es bietet ein Bild der Unprofessionalität, das Furcht macht.

Darf man Sex haben?
Von mir aus. Aber auch hier gilt: Das muss nicht offen stattfinden, denn wenn Dritte (u.a. Polizeikolleg*innen) das mitbekommen und in den falschen Hals kriegen, ist das nicht richtig.

Einerseits erleichtert mich, dass die Öffentlichkeit - Menschen dieser Stadt, Journalisten, Politiker usw. - grundsätzlich nicht durchdreht. Es ist nämlich kein Skandal.
Aber es ist diskussionswürdiges Verhalten, welches das Image beschädigen kann. Und das ist unnötig und ärgerlich.
Viele Polizist*innen in Berlin werden es eher unangenehm finden, nun im Dienst von Bürger*innen und Gästen der Stadt, aber auch im privaten Umfeld auf die Angelegenheit angesprochen zu werden.

Viele Kommentare im Internet zeigen daher auch eine eher ablehnende Haltung:

Quelle: rbb-online.de

Der Vorfall war mindestens einen Tag lang - trotz starker Konkurrenz ("Ehe für alle") - eins der absoluten Top-Themen in den bundesweiten Medien, bis hin zum Spiegel und der Tagesschau. Im Rundfunk Berlin-Brandenburg gab es sogar eine TV-Spezialsendung am Abend, der Polizeipräsident wurde auf einen Rücktritt angesprochen.
Ich denke, das war eher keine Imagewerbung für die Polizei oder die Stadt Berlin. Ganz im Gegenteil.

Im Rahmen meiner gründlichen Vorbereitung auf die Auslandsmission vor einigen Jahren wurde uns immer wieder eingetrichtert: Wir sind Botschafter in Uniform! Jedes Fehlverhalten kann Vertrauen zunichte machen, gerade weil wir eine Institution sind, die gern einmal gerufen wird, wenn sich andere schlecht benehmen. Und das gilt genauso hier, in Berlin und auch in Hamburg.

Gut an dem Statement des Social Media-Teams finde ich, dass unaufgeregt auf die Relationen hingewiesen wird: Die betroffenen Dienstkräfte halten i.d.R. bei allen möglichen Einsätzen den Schädel hin und haben auch direkt nach der unfreiwilligen Rückkehr ihren Job gemacht. Das darf man bei aller Kritik nicht vergessen.

Skandal? Nein. Unnötig? Ja.




Montag, 27. März 2017

Das Sicherheitsgefühl in Berlin...

Die mit dem Berliner Tagesspiegel kooperierenden Meinungsforscher von Civey fragen im Rahmen des Berlin-Monitors gerade nach, wie sicher man sich in Berlin fühlen kann.


Dienstag, 23. Februar 2016

Freiwillige Jugendliche für Refugee-Sprachkurse in Steglitz-Zehlendorf gesucht!

Bist du Jugendliche*r und Ü14?

Möchtest dich für Refugees engagieren und etwas für deren Integration leisten?

Dafür sorgen, dass in Zeiten von Heidenau, Clausnitz und Bautzen im schönen Südwesten Berlins eine menschliche und warmherzige Willkommenskultur herrscht?

Dann voilà:




Mittwoch, 27. Januar 2016

Lügenpresse? Bullshit...!

Heute könnte einem wieder mal echt der Hut hochgehen!
Die Schande Berlins, ach ganz Deutschlands - das LAGeSo mitten in der Hauptstadt eines der reichsten und wohlhabendsten Länder dieser Welt - hat wieder einmal Schlagzeilen gemacht.
Ein toter syrischer Asylsuchender, der trotz seines jungen Alters die vielen Nächte in der feuchten Kälte vor diesem Amt des Grauens nicht mehr verkraften konnte und verstarb. Ein echter Aufschrei ging heute durch die Medienlandschaft. Twitter kochte. Der restliche Onlinejournalismus brodelte. Aktivisten standen kurz vor der Explosion. Köpfe wurden gefordert.
Und das Ergebnis? Alles nicht wahr!
Das Ganze erinnert an Silvester 2015 in Köln? Oder vielmehr an die unterirdische Medienarbeit von Polizei, Verwaltung und Politik zu Neujahr und die Tage drauf?
Ja, klar. Denn die Ursache ist dieselbe.

Ich wurde in den vergangenen Monaten beim Begleiten von Demonstrationen und Aufzügen selbst schon von Menschen, die ich jahrelang kenne und zu schätzen wusste, auf die dubiose Situation der Medien angesprochen. "Man kann nichts mehr glauben. Nirgendwo kann man sich objektiv informieren!".
Warum bitte wird dann aber immer gern der größte Scheiß geglaubt, nur weil es gerade zur eigenen Stimmung passt und man gewiss sein kann, dass genug Knallbirnen mit großem Aufschrei mit auf den Zug springen?

Gleiches Ding bei der mutmaßlichen Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens, nachdem diese von mehreren Asylsuchenden entführt worden sein sollte. Nur ist nach den bisherigen Ermittlungen wohl nichts dran an der Sache, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft in Pressemeldungen und den sozialen Netzwerken berichten.
Es ist auch kein Geheimnis, dass viele Menschen Legenden erfinden, um selbst Dinge zu vertuschen oder auch nur, um einmal im Fokus zu stehen, wichtig zu sein.
Ein vollkommen normales Ermittlungsergebnis, wie so häufig? Falsch gedacht. Denn wir haben ja gerade die große "Krise" im Land, in Europa. Da sind Schuldige schnell gefunden und die Wahrheit ebenso fix vergessen. Und ja, da ist ja noch ein Bezug zum großen Russland, dessen Außenminister sich nun nicht einmal zu schade war, in die Berliner Lokalpolitik einzugreifen und die Polizei Berlin heftig zu kritisieren. Nicht nur, dass es ein wohl einmaliger Vorfall ist. Nein, es ist allzu durchsichtig, dass hier gern von eigenen innen- und außenpolitischen Problemen abgelenkt werden soll. Außerdem schön, dass man nach der Sanktionskeule der Europäer nun mal zurückpöbeln kann, russisches Staatsfernsehen hierbei mit der Kamera im Anschlag...


Egal wohin man die Tage also guckt: Überall werden von verschiedensten Stellen und Menschen Meinungen offiziell gefärbt, vorschnell veröffentlicht und entwickeln im Jahr 2016 dank der vorhandenen Werkzeuge gern mal eine Viralität, die sich selbst Virenforscher vor einigen Jahren wohl noch nicht haben denken können.

Ist also die Presse eine Lügenpresse? Allein das Wort ist schon eine Frechheit. Die Antwort lautet natürlich nein. Bedenkt man, welche Macht, welchen Marktwert auf dem Basar der Meinungen auch noch so blasse Durchschnittsmenschen, Kommunalpolitiker, Comedians und erst recht begnadete Trolle, gern auch mal von Institutionen gezielt in die Spur geschickt, dank sozialer Netzwerke haben. Die Presse hat also eher ein Behauptungsproblem.
Der Boulevard, den ich seit meiner frühen Jugend eher skeptisch beäuge, spielt natürlich gern mal mit dem Feuer, sprich mit populistischer und teils gefährlicher Gratwanderung in der Berichterstattung. Effektheischend und reißerisch muss eben sein, das war schon vor 100 Jahren so. Aber im Großen und Ganzen kann der seriösen Presse kein wirklicher Vorwurf gemacht werden. Außer eben, sich vom Freizeitjournalisten mit dem Smartphone in der Hand die Butter vom Brot nehmen zu lassen.


Die Balance zwischen gehetzt-unmittelbarem, dafür auch fehleranfälligem Effektfeuerwerk einerseits und unaufgeregter, manchmal träger und unbestechlich-sachlicher Berichterstattung andererseits wird das Qualitätsindiz künftiger journalistischer Bemühungen in unserem Land sein.
Und alle Aktivisten, Politiker und Funktioner jedweder Verbände: ihr tätet gut daran, euch ebenso dahingehend zu orientieren.
So, und ich denke nur so, können wir den neuen selbsternannten Hütern der Meinungshoheit von Pegida (samt allen Blödgida-Ablegern), AfD und allen Trittbrettfahrern und politischen Brandstiftern ihren künftigen Erfolg streitig machen.


Montag, 18. Januar 2016

Warum DriveNow gerade der Carsharer meiner (ersten) Wahl ist

Und das ist der Hauptgrund, warum ich beim Carsharing grundsätzlich die Fahrzeuge aus Bayern favorisiere:

Keine Hektik an kalten Tagen! Nehmt euch vor allem im Winter die Zeit, euren BMW oder MINI von Schnee und Eis zu...
Posted by DriveNow on Montag, 18. Januar 2016


Als DriveNow jüngst, wie mehrfach - u.a. von mir - bereits in 2014 gefordert, sein Geschäftsgebiet um ein dickes Stück Lichterfelde erweitert hatte, war das bereits Grund zu ausgiebiger Freude.
Die Vielzahl der verfügbaren Modelle von BMW i3 über Mini Cabrio bis hin zum BMW 2er Active Tourer und die vergleichsweise luxuriöse Ausstattung machen die Entscheidung meist leicht. Zumindest wenn ein Fahrzeug in der Nähe steht.

Die Hetzerei mit Sitz und Spiegel einstellen, vom Freikratzen vereister Scheiben mal gar nicht zu sprechen, ist nicht nur nervig in Sachen Komfort, sondern nicht selten auch ein Sicherheitsproblem. Denn nicht wenige verzichten halt gerade im Winter auf diese wichtigen und vorgeschriebenen Dinge, wenn die Uhr dabei tickt und man die Münzen förmlich wegklimpern hört.

Wobei: seit der Einführung der neuesten Smart-Modelle hat sich in Sachen Komfort immerhin auch einiges bei Car2Go getan. Ich sag nur beheizte Ledersitze und richte an der Stelle einen schönen Gruß von meinem Hintern aus.



Dienstag, 12. Januar 2016

Petition: Eine David-Bowie-Straße in Berlin!

David Bowie hat viele Jahre in der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg gelebt.

Nun kam der Wunsch, die Bitte, die Forderung auf, diese große Straße mit dem Allerweltsnamen umzubenennen in David-Bowie-Straße.




Ich bin dafür. Wer ebenso ein Zeichen setzen mag, kann hier die Onlinepetition unterzeichnen.

Quelle: Helen Green via Huffington Post

Montag, 28. Dezember 2015

2016 beginnt sportlich

Mein persönliches #Projekt2016 findet einen ganz praktischen Start:
Ich nehme am Berliner Neujahrslauf am 1. Januar teil. Neu ist die Idee nicht, denn dieser gemütliche, eher symbolisch als leistungssportlich gemeinte Lauf von vier Kilometern findet bereits zum 45. Mal statt!

Los geht es am Pariser Platz um 12.00 Uhr.



Sonntag, 20. Dezember 2015

Gute Vorsätze für 2016? Auf mit den GreenRunners!

Nachdem ich im vergangenen Jahr bereits über meine Laufgruppe berichtet hatte, möchte ich es hiermit gern noch einmal tun.

Das neue Jahr nähert sich und es sind nur noch wenige Tage bis zum Jahreswechsel. Was kommt davor? Richtig: oftmals verdienter Müßiggang und Festtagsvöllerei. Das führt meist zwangsläufig zu guten Vorsätzen für den Jahresbeginn und auch ich gehöre zu denjenigen, die sich psychologisch durch solche Traditionen gern anspornen. So auch für 2016: nachdem meine Präsenz aus verschiedenen Gründen in 2015 bei den GreenRunners eher übersichtlich war, möchte ich in den nächsten Wochen und Monaten wieder einiges mit meinen Lauffreund*innen erreichen.
Da es sich in der Gruppe oft schöner läuft - warum machst du nicht mit?
Wenn du nette Menschen suchst, die regelmäßig (grundsätzlich sonntags, 10.00 Uhr) ambitioniert-gemütlich (ja, das passt zusammen!) durch den Tiergarten und/oder das Regierungsviertel laufen, dann könntest du zu uns passen!
Im Wahljahr 2016 werden wir voraussichtlich auch durch mehrere Wahlkreise touren und dort interessante Laufreviere kennen lernen.

Informiere dich hier und vielleicht sehen wir uns schon in Kürze mit geschnürten Laufschuhen!
Auf Twitter folgst du @GreenRunnersBLN.


Never ending disgusting story: Hunde an Schlachtensee und Krummer Lanke

So wie radioeins sich den Slogan "Nur für Erwachsene" gegeben hat, so gilt zumindest für mich: "taz - nur für Hartgesottene". Entweder bin ich voll bei den Redakteuren namens Ambros, Plutonia und wie sie alle heißen... oder halt irgendwie gar nicht.
Für mich polarisiert die taz, was ihren großen Reiz ausmacht.

Nach dem Vorgeplänkel nun die Message: Der aktuelle Kommentar zum jüngst von den schlecht erzogenen Hundemenschen erwirkten Gerichtsurteil, wonach das Hundeverbot an den beiden beliebten Zehlendorfer Bade- und Ausflugsseen Krumme Lanke und Schlachtensee nichtig sei, ist mir aus der Seele geschrieben. Danke dafür.

Schaut einfach selbst: Kein Plansch für Wuff.

Und hier übrigens der Stein des Anstoßes.


Freitag, 18. Dezember 2015

Warum machen die das? Weil sie uns lieben...

Das Jahr ist fast vorüber, aber die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) lassen es medial noch einmal richtig krachen. Nachdem das Servicepersonal jahrzehntelang eher berüchtigt war ("Keine Scheine!", "Mit dem Fahrrad nicht in den letzten Wagen!", "Zurüüückbleiben!!!"), setzt man bei den Öffis seit geraumer Zeit auf eine sympathische Art des Marketing. Manchmal Guerilla, meist selbstironisch, fast immer ins Schwarze treffend. Der Name der dazugehörigen Kampagne: Weil wir dich lieben.
Wunderbar.

Richtig viral wurde es zuletzt durch das nett gemachte Video, das irgendwie auch den Zeitgeist der ganzen Stadt wiedergibt:



Gut gefallen hat mir auch die Interpretation des Themas Star Wars, hier als "Das Erwachen der M8", wobei die M8 eine Berliner Tramlinie ist:


Zum auch sehr schön gemachten Instagram-Profil der BVG geht es übrigens hier.


Mittwoch, 2. Dezember 2015

Geflüchtete im Fokus. Warum ich wieder einmal über die GdP schreiben muss...

Als ich damals als Anwärter meinen ersten Polizeidienstausweis überreicht bekam, war ich stolz. Und hatte erst einmal andere Gedanken, als mich um Gewerkschaften zu kümmern.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) nutzte diese Aufmerksamkeitslücke geschickt aus und baute an allen neuralgischen Orten, wo wir Flachzangen mit den weißen Ausweisen rumliefen, Stände auf: Die gewinnbringende Mitgliedschaft in der größten deutschen Polizeigewerkschaft gab es dort, nur eine Unterschrift weit entfernt! Dazu schöne Geschenke, wie eine damals sehr begehrte große Maglite-Taschenlampe. Und wer schlau war, schleppte schnell einen neuen Mit-Azubi an den Stand, denn für jeden Geworbenen gab es gleich noch eine Maglite!

Einige Wochen später war mir dann doch wichtig, zumindest die ungefähre politische Ausrichtung der GdP auszuloten. Internet gab es ja noch nicht als Recherche-Massenmedium. Meine Erkundigungen ließen mich dann aber aufatmen, galt die GdP doch noch eher als die Linke unter den drei großen Platzhirschen BdK, DPolG und GdP.

Mir geht es jetzt und heute auch nicht um GdP-Bashing. 17 Jahre war ich Mitglied und auch recht zufrieden, bis ich im Frühjahr aus bekanntem Grund meinen Austritt erklärte.

Warum ich nun jedoch wieder zur virtuellen Feder in Sachen GdP greife, hat einen einfachen Grund: Die in den letzten Wochen und Monaten immer unsäglicher gewordene Debatte um die "Flüchtlingskrise" (allein dieses Wort schon...) wird natürlich und auch insbesondere auf Polizeidienststellen geführt. Inhaltlich äußere ich mich dazu nicht, um Ärger zu vermeiden. Was mich aber sehr (ver-)stört, sind die zuletzt wieder zunehmenden Äußerungen der Bezirksgruppe der GdP in der Berliner Polizeidirektion 4. Auf Twitter betreibt man seit geraumer Zeit gern Microblogging unter dem Useraccount @GdP_Dir4. Dieser Account wurde meines Wissens übrigens umbenannt, zuvor hieß er @FeldmannSteve. Dämmert da was...?
Eigentlich dürfte somit nicht verwundern, welche Geisteshaltung dort ab und an durchblitzt. Richtig sauer war ich aber am vergangenen Sonntag. Nur kurz nach den ersten Meldungen über die Vorfälle in der Flüchtlingsnotunterkunft am alten Tempelhofer Flughafen war ich doch sehr erstaunt, als nur wenige Augenblicke später folgendes Statement auf Twitter zu lesen war:


Mal ehrlich: Wie sollte diese Erkenntnis derart schnell auf normalem Wege dem GdP-Twitterer zur Kenntnis gelangt sein, sodass er es direkt weltweit twittern kann? Aber was noch viel schlimmer ist: Wie professionell ist es, solch eine Meldung in Rekordzeit, völlig unreflektiert und vor allem ohne Verifizierung rauszuhauen?
Um es abzukürzen: Die Meldung stellte sich als Falschmeldung heraus. Keine Messer. Keine Stangen. Selbst der Auslöser des Vorfalls wird mittlerweile komplett anders dargestellt von Quellen, die vor Ort waren.
Weh tut dabei, dass mangels eigener Fühlung zum Geschehen diverse Pressevertreter die Meldung der GdP völlig ungefiltert aufnahmen und weiterleiteten (Retweet), zum Teil an zehn- und hunderttausende Follower. Dies waren nicht nur einzelne Kriminalreporter unserer Stadt, sondern auch die Hauptaccounts verschiedener Leitmedien (Print und Rundfunk).
Es überrascht somit auch nicht, dass am Abend der Twitter-Kosmos übervoll war von Kommentierungen à la "Die Merkel muss sich nun bei jedem einzelnen Berliner Polizisten für ihren Mist entschuldigen!". Forderungen nach sofortiger Abschiebung der "kriminellen Flüchtlinge" einer bestimmten Partei haben dies natürlich ergänzt. Mehrere hundert solcher Übelkeit erzeugender Kommentare habe ich gelesen, dann konnte ich nicht mehr.

Wie kann es sein, dass eine Polizeigewerkschaft, die vorgibt, Sprachrohr der deutschen Polizistinnen und Polizisten zu sein, derartig gefährliche Statements verbreitet? In Zeiten des Hatespeech wurden den populistischen Vollpfosten somit Benzinfass und Streichhölzer überreicht, damit sie ihr perfides Spiel im Netz fortsetzen können - unter Bezug auf die vermeintlich unfehlbare (Gewerkschaft der) Polizei.


Sonntag, 3. Mai 2015

Tipps zum Schutz vor Motorraddiebstahl

Zum Start der Saison für Krafträder hat der RBB nun einen Beitrag für das Format "Täter - Opfer - Polizei" eingespielt, in welchem einige Fälle vorgestellt werden, in denen die geliebten Untersätze entwendet wurden.
Den Part, bei welchem Ratschläge und Tipps zum Diebstahlsschutz gegeben werden, durfte ich übernehmen.
Oliver von Dobrowolski, Polizei Berlin

Der Beitrag kann hier komplett in der Mediathek abgespielt werden.

Ergänzende Informationen gibt es natürlich auch auf den Seiten der deutschen Kriminalprävention.


Donnerstag, 23. April 2015

Neue Saison - neue Tipps: Fahrraddiebstahl

Spätestens im April gibt es feste Rituale: Die Fahrradfahrer schwärmen wieder aus, Stiftung Warentest gibt aktuelle Testergebnisse zu Fahrradschlössern heraus und die Polizei wird befragt, wie man sich gegen Fahrraddiebstahl schützen kann.

Wie zuvor war ich diesmal auch wieder als Fachmann gefragt.

Bislang wurde ein Radiobeitrag von Stiftung Warentest veröffentlicht, der auch als Podcast zur Verfügung steht bzw. hier abgespielt werden kann.

N24 ist als Fernsehsender immer schnell nah dran an den aktuellen Themen, sodass ich auch dort kurz zu sehen bin und einen Beitrag leisten konnte.

Oliver von Dobrowolski, Polizei Berlin, Fahrraddiebstahlsprävention


Mittwoch, 22. April 2015

Update zur GdP-Mitgliedschaft

Update zu meinem Posting zum Austritt aus der Gewerkschaft der Polizei (GdP):
Meine Kündigung wurde mir mittlerweile vom Landesbezirk bestätigt. Und - interessant! - mir wurde ein persönliches Schreiben der Landesvorsitzenden Frau Philipp angekündigt, in welchem sie zu meinen Austrittsgründen Stellung beziehen will. Da bin ich aber gespannt.

Und heute eine besondere Schlagzeile aus der Zeitung, die mich stark erstaunt hat. Positiv überrascht sogar!

taz: Polizeipräsident zeigt Flagge

Der Präsident hat erneut meinen Respekt, diesmal für diesen nachvollziehbaren und medial wirksamen Schritt. Chapeau, Herr Kandt.

Montag, 13. April 2015

Austritt aus der GdP

Kennt ihr diesen Mann?


Über ihn ist seit geraumer Zeit einiges in den Medien zu lesen:

Berliner Kurier: Nazi-Affäre bei der Polizeigewerkschaft?
taz: Auf dem rechten Auge blind
Neues Deutschland: Ex-Rechter als PR-Frontmann

Hintergrund ist, dass besagter Steve Feldmann als Vorstandsmitglied des Landesbezirks Berlin der Gewerkschaft der Polizei eine offenbar rechtsnationale Vergangenheit hat. So viel kann man wohl getrost objektiv feststellen. Die Gewerkschaft und er selbst behaupten, dies stünde seiner Tätigkeit nicht im Wege, da er sich mittlerweile gewandelt hätte und als geläutert gilt.
Ich sage, dass dies wenig glaubhaft erscheint. Noch im vergangenen Jahr hat er in einem TV-Live-Interview polnische Mitbürger*innen pauschal der Begehung von Straftaten bezichtigt, sofern sie nicht gerade Spargel stechen. Ein in meinen Augen ziemlich schlechter und ungeheuerlicher Ausfall. Und im Kontext zu den "Enthüllungen" über seine Vergangenheit für mich ein Indiz, dass da wohl doch etwas hängen geblieben ist von der alten Gesinnung.

Wie dem auch sei: In dieser Funktion trat Steve Feldmann in den vergangenen Wochen und Monaten häufig und immer zahlreicher vor Kameras und auch im Beisein der schreibenden Pressezunft auf. Er gab Interviews zu allen möglichen Themen. Die Öffentlichkeit verknüpft sein Gesicht und somit auch sein Image unweigerlich mit der Gewerkschaft der Polizei. Schlimmer noch: Die Öffentlichkeit verknüpft die Statements der Gewerkschaft nur allzu häufig mit der Institution Polizei, auch wenn diese Verquickung häufig unrichtig ist. Ergo: Der Gesichtsverlust durch die jüngste Berichterstattung ist fatal für die Außenwirkung aller Polizist*innen und ein Rückschlag auf dem Weg zur Bürgerpolizei, da erneut Vertrauen kaputt gegangen ist. Gerade in Zeiten, in denen sich die Nation immer noch fassungslos über die Scherben des NSU-Supergaus beugt und zu verstehen versucht, sind solche Erkenntnisse ein herber Tiefschlag.

Ich nehme die Vorfälle zum Anlass und trete nach mehr als 17 Jahren aus der GdP aus.




Freitag, 10. April 2015

Polizei Berlin - Imagesong für die Nachwuchswerbung?

Heute wurde auf dem Facebook-Kanal der Polizei Berlin ein Song vorgestellt, zu dem gleichzeitig die Diskussion freigegeben wurde und außerdem eine Abstimmung möglich ist.

Es handelt sich um einen gut zweieinhalb Minuten langen Titel, der mit der Ansprache "Herzlich willkommen" Interesse am Polizeiberuf wecken soll und demnach vor allem jüngere Menschen ansprechen und zu einer Bewerbung bei der Hauptstadtpolizei animieren soll.

Die direkt bei Facebook hinterlassenen Kommentare sprechen eine recht eindeutige Sprache. Wobei ich persönlich keine Bewertung in Hinblick auf den Song vornehmen möchte. Fraglich ist jedoch, ob die dort versammelten Basher überhaupt der beabsichtigten Zielgruppe entsprechen und ob die Feedbacks dort demnach "objektiv" sein können. Erfahrungsgemäß stürzen sich viele Menschen einfach drauf und lassen es mit Spott und Häme krachen, einfach weil es ihnen Spaß macht.
Ich jedenfalls finde es einerseits gut, wenn junge Kolleg*innen (denn diese hatten die Idee und machten sich auch an die Umsetzung) auf diese Weise auffallen und nicht durch wirklichen Unsinn. Und bemerkenswert finde ich vor allem, dass die Behörde - namentlich die Projektgruppe Neue Medien - im Rahmen einer Abstimmung ein Stimmungsbild abfragt und erst vom Ergebnis abhängig macht, ob der Song für Werbezwecke wirklich etabliert werden soll.

Einige Kommentare auf Facebook und Twitter will ich euch jedoch nicht vorenthalten:





Wer seinen Beitrag zum Endergebnis leisten möchte, hat hier noch bis zum 20. April Gelegenheit.

Abschließend erinnere ich an die ähnliche Kampagne der Polizei NRW, die im vergangenen Jahr ziemlich Furore gemacht hat, für die meisten Menschen jedoch zum Fremdschämen war. Da die Videos mittlerweile nicht mehr (zumindest nicht bei der Polizei) im Netz zu finden sind, runde ich diesen Beitrag mit einer damaligen Replik ab, die sehr spaßig Geschmack auf einen Einstieg bei der Polizei Hamburg machen sollte - sehr sehenswert:





Donnerstag, 11. September 2014

Gib und nimm! Sharing in the hood!

Carsharing. Parkplatzsharing. Alles nicht neu, sondern gerade in urbanen Bereichen Tagesordnung. Bin ich auch ein großer Fan von.

Nun habe ich von einem neuen, interessanten Ansatz erfahren: Das Ausleihen (-> "pumpen") von Alltagsgegenständen, die halt doch nicht so ganz alltäglich sind. Stichwort Bohrmaschine, Fotostativ, Fondue-Set, Gartensäge, Schlauchboot usw. Braucht jeder mal, aber wenn man es sich anschafft, nutzt man es selten und zu 99% liegt es im Keller oder auf dem Hängeboden herum, fängt Staub und nimmt Platz weg.

Eine Lösung bietet nun unter dem Motto "Teilen macht Sinn" der Service von pumpipumpe.ch an:
Man klebt - funktionierende und freundliche Nachbarschaft vorausgesetzt - kleine Sticker auf seinen Briefkasten und signalisiert somit der Nachbarin bzw. dem Nachbarn, was man so hat und gern verleihen würde. Wenn genügend Leute mitmachen, entstehen kleine, feine Win-Win-Situationen und jeder Teilnehmer macht was gegen Konsumwahn und unterstützt eine lebendige Nachbarschaft.
Kostenfrei bestellbar sind die Sticker hier.

Quelle: pumpipumpe.ch

Mittwoch, 6. August 2014

Fahrradfahren in Berlin

Ich lade hiermit internationale Wissenschaftler*innen ein, um zu den Themen Ignoranz, Dummheit, Egoismus und Rücksichtslosigkeit zu forschen.
Das ganze Vorhaben kann schnell und günstig abgehandelt werden: Die Damen und Herren müssen nur zehn Minuten in Berlin mit dem Fahrrad fahren und sind hinlänglich und erschöpfend über die vorgenannten Phänomene aufgeklärt.

Ich empfehle aber den vorherigen Abschluss einer Risikolebensversicherung sowie einen Intensivkurs der Fremdsprache "Fahrradfahrer-Autofahrer, Autofahrer-Fahrradfahrer".

Interessenten melden sich bitte direkt an der Eistonne, in der ich mich nun abkühle.