Kennt ihr diesen Mann?
Über ihn ist seit geraumer Zeit einiges in den Medien zu lesen:
Berliner Kurier: Nazi-Affäre bei der Polizeigewerkschaft?
taz: Auf dem rechten Auge blind
Neues Deutschland: Ex-Rechter als PR-Frontmann
Hintergrund ist, dass besagter Steve Feldmann als Vorstandsmitglied des Landesbezirks Berlin der Gewerkschaft der Polizei eine offenbar rechtsnationale Vergangenheit hat. So viel kann man wohl getrost objektiv feststellen. Die Gewerkschaft und er selbst behaupten, dies stünde seiner Tätigkeit nicht im Wege, da er sich mittlerweile gewandelt hätte und als geläutert gilt.
Ich sage, dass dies wenig glaubhaft erscheint. Noch im vergangenen Jahr hat er in einem TV-Live-Interview polnische Mitbürger*innen pauschal der Begehung von Straftaten bezichtigt, sofern sie nicht gerade Spargel stechen. Ein in meinen Augen ziemlich schlechter und ungeheuerlicher Ausfall. Und im Kontext zu den "Enthüllungen" über seine Vergangenheit für mich ein Indiz, dass da wohl doch etwas hängen geblieben ist von der alten Gesinnung.
Wie dem auch sei: In dieser Funktion trat Steve Feldmann in den vergangenen Wochen und Monaten häufig und immer zahlreicher vor Kameras und auch im Beisein der schreibenden Pressezunft auf. Er gab Interviews zu allen möglichen Themen. Die Öffentlichkeit verknüpft sein Gesicht und somit auch sein Image unweigerlich mit der Gewerkschaft der Polizei. Schlimmer noch: Die Öffentlichkeit verknüpft die Statements der Gewerkschaft nur allzu häufig mit der Institution Polizei, auch wenn diese Verquickung häufig unrichtig ist. Ergo: Der Gesichtsverlust durch die jüngste Berichterstattung ist fatal für die Außenwirkung aller Polizist*innen und ein Rückschlag auf dem Weg zur Bürgerpolizei, da erneut Vertrauen kaputt gegangen ist. Gerade in Zeiten, in denen sich die Nation immer noch fassungslos über die Scherben des NSU-Supergaus beugt und zu verstehen versucht, sind solche Erkenntnisse ein herber Tiefschlag.
Ich nehme die Vorfälle zum Anlass und trete nach mehr als 17 Jahren aus der GdP aus.
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