Dienstag, 22. Dezember 2015

Eine Million Gäste - Deutschland, Europa und die Fremden

Am 10. September 1964 wurde Armando Rodrigues de Sá aus Portugal in Köln empfangen. Er wurde als "Einmillionster Gastarbeiter in Deutschland" begrüßt. Er wurde vielfach fotografiert. Er erhielt ein Moped als Geschenk.


Armando ging in die Fremde, weil er wirtschaftlich voran kommen wollte. Nicht weil er verfolgt und mit dem Tode bedroht wurde.

Heute meldet tagesschau.de den einmillionsten Flüchtling in Europa. Wie valide auch immer diese Zahl ist, im Zweifelsfall liegt sie eher höher.
Was Deutschland und Europa seit vielen Monaten verstärkt erleben, hat eine andere Dimension. Aber es handelt sich um Menschen, die vor schrecklichen Dingen fliehen und daheim dem Tode nahe wären. Sie wollen ihr Überleben sichern, zu allermeist nichts weiter.
Wen kann es dann nicht erschrecken, seit Monaten immer wieder die selben Bilder der Verzweiflung zu sehen?


Zwischen den Aufnahmen liegen 51 Jahre.

Dieser Umstand lässt die Frage aufkommen, ob und wie wir uns im reichen Europa, im reichen Deutschland überhaupt weiterentwickelt haben.

Jeder fühlende Mensch mit gesundem Verstand und offenem Herzen muss Schreien vor Entsetzen. Und kann nur verzweifeln an dieser Welt.


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