Samstag, 8. März 2014

Internationale Tourismus Börse (ITB)

Heute war ich zum ersten Mal nach rund 18 Jahren wieder auf der ITB. Damals noch als angehender Azubi im Reisebüro und ohne Ahnung, was einmal aus meinem Leben werden sollte.
Nun, den Reiseverkehrskaufmann habe ich damals an den Nagel gehängt. Obwohl eigentlich nur den Teil mit "Kaufmann". Reisen war und ist weiterhin ein sehr bedeutendes Puzzleteil im Systembaukasten meines Lebens.

Also mal geschaut, was aus der (mittlerweile weltgrößten) Messe im Allgemeinen und aus meinen Favourites im Besonderen so geworden ist...

Der Eintritt für "normales Publikum" (also alle Nicht-Fachbesucher) beträgt 12,- € pro Person. Kinder unter 14 Jahren begleiten kostenlos. Tickets lassen sich recht bequem von zuhause aus bestellen und auch selbst ausdrucken. Spart Schlangestehen.
Für die Information und Orientierung vorab gibt es eine offizielle App. Ich habe die iOS-Versionen (Apple) getestet. Ohne große Schwächen, aber auch ohne Highlights.

Die Reisebörse ist mittlerweile extrem in die Breite gegangen. Ein Großteil des Messegeländes wird ausgenutzt, um die Stände der Länder, Regionen, Städte, Tourismusverbände, Vertreter der unterstützenden Unternehmen (EDV-Buchungssysteme usw.) sowie der Flughafenbetreiber und Airlines zu beherbergen.

Die Auftritte sind optisch weitestgehend gelungen und farbenfroh. Informationsmaterialien gibt es tonnenweise, erstaunlicherweise überwiegend als Printversion. Ich hätte damit gerechnet, dass man sich mittlerweile multimedial anders positioniert und mehr Medienpakete anbietet, die auch z.B. DVD-Material oder Daten auf sonstigen Speichermedien zur Verfügung stellen.
Ich hatte sogar den Eindruck, dass es vorrangig um die Optik, fast schon um Prunk ging. Bei vielen Ausstellern waren die Vertreter am Stand schlecht vorbereitet und konnten Fragen weder auf deutsch noch auf englisch beantworten. Außerdem habe ich zum Teil eine gewisse Unfreundlichkeit festgestellt im Umgang mit Messebesuchern, die - zugegebener Maßen recht unverblümt - nur auf Giveaways und möglichst hochwertige Streuartikel aus waren. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass für die Aussteller die Fachtage zuvor die größte Bedeutung hatten und die beiden abschließenden Publikumstage nur pro forma durchgeführt wurden. An manchen Ständen waren sogar weder Materialien noch Personal anzutreffen. Seltsam.

Einige Vertreter gaben sich aber große Mühe, das muss anerkannt werden. Zum einen das im Fokus stehende Mexiko, aber auch Brasilien, das natürlich als baldiger Ausrichter der FIFA Fußball-WM nicht um ein Thema verlegen war.

Andere Auftritte, von denen ich mir am meisten versprochen hatte, haben - da bleibe ich bei - enttäuscht: Australien, China, USA, Kanada.

Politische Randnotiz: Bei den reichen Russen war nicht wirklich viel los an den Ständen. Gleich daneben befand sich der ukrainische Bereich, der ebenso überraschend groß und aufwändig ausfiel. Bei den Ukrainern herrschte eine etwas gedrückte Stimmung und es wurden kleine ukrainische Solidaritätsschleifen verteilt.

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