Dienstag, 29. Dezember 2015

Microtags gegen Fahrraddiebstahl: Bike-ID

Fahrraddiebstahl ist für viele eins der Top-Themen in 2015 gewesen.
Auch für mich.

Am besten ist natürlich, durch nötige Vorkehrungen einen Diebstahl erst gar nicht zuzulassen.
Die zu bedenkenden Komponenten sind - aus polizeilicher Sicht - Maßnahmen der technischen Prävention, aber auch ein bewusstes Abstellverhalten des Rades.

Bekannter Weise sind aber bereits seit vielen Jahren auch ergänzende Kennzeichnungen mit zusätzlichen Nummern oder Codierungen im Angebot, wobei Verbände wie der ADFC, die Polizei und neuerdings auch verschiedene private Anbieter hier ihre Produkte bewerben.

Obwohl ich ein großer Fan von Kickstarter-Projekten und der Startup-Szene bin, habe ich von dem folgenden neuen Produkt per Zufall dienstlich erfahren:

Das estnische Unternehmen Bike-ID - offizieller Sitz aber in (wo sonst?) Berlin - hat eine Kennzeichnungsmethode entwickelt, die nicht nur auf einen alphanumerischen Code zum Kleben auf den Radrahmen setzt, sondern darüber hinaus auch auf das Anbringen so genannter Microtags auf dem Rahmen. Diese sind für das bloße Auge unsichtbar und werden vom Anwender an mindestens vier "geheimen" Stellen angebracht und mit Klarlack noch fixiert.
So kann nach einem Diebstahl z.B. auch nach Entfernen diverser Kennzeichnungsaufkleber oder Unkenntlichmachung gefräster Codierungen o.ä. mit UV-Licht und/oder Vergrößerungswerkzeug eine zweifelsfreie Zuordnung ermöglicht werden.

Registrierungskit mit Aufkleber, Microtags und Lack

Als zusätzlichen Service kann man sein Fahrrad auf der Seite registry.bike-id.eu eintragen, umfassend beschreiben und mit den individuellen Kennzeichen (Rahmennummer und optional natürlich die Bike-ID) erfassen.

Ansicht des online registrierten Fahrrads

Die Bike-ID, die man mit einem Kit des Unternehmens erwirbt, umfasst übrigens zwei Komponenten (Codes), nämlich einerseits den Code des Aufklebers und zweitens einen abweichenden Code für die Microtags. Bei der Eingabe ins Register müssen beide Codes mit einer PIN freigeschaltet werden. Das ist klug, denn somit wird einem Missbrauch vorgebeugt und eine Validität der Datenbank ist gegeben.


So sieht das Kennzeichnungs- und Registrierungskit aus, frisch aus dem Umschlag:

Nett verpackte Startup-Ware aus Estland

Natürlich heißt der Chef des Unternehmens nicht Sankt Martin und das Ganze muss irgendwie finanziert werden, um die Dienstleistung seriös und langfristig anbieten zu können.


Die Erfassung von jedem Fahrrad im beschriebenen Register ist kostenfrei!
Allerdings dann nur mit den Grunddaten zum Rad.

Das optionale Kit von Bike-ID zur Kennzeichnung kostet (zur Zeit noch) 19,99 € zzgl. Versand. Unternehmensziel ist, das Angebot und den Service auf ganz Europa auszudehnen. Das wäre ein starkes Argument am Markt, ist der Handel mit gestohlenen Fahrrädern doch kein Problem, das an Landesgrenzen Halt macht.
Natürlich gilt, die weitere Entwicklung des Produkts aufmerksam und abwartend zu verfolgen. Ich sehe jedoch Potenzial, weshalb ich hier auch gern eine Empfehlung aussprechen mag!

Weitere Informationen zum Produkt kann man auf der Seite

abrufen.

Zum Schluss noch ein Video, welches die Herstellung der Microtags zeigt:


Dass ich hier keine Aufnahmen zeige, an welchen Stellen ich mein Rad markiert habe, dürfte verständlich sein...
Dem Kit liegt aber natürlich eine Anleitung bei, der man in Englisch das genaue Vorgehen entnehmen kann.


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