Dienstag, 24. August 2010

Láthspell

"Láthspell I name you, Ill-news; and ill news is an ill guest they say."

Soso, "schlechte Nachricht" nannte Grima dereinst Mithrandir (Gandalf) in der goldenen Halle zu Meduseld.
Mal abgesehen davon, dass dies inhaltlich unzutreffend und nichts als billige Propaganda der dunklen Seite war, steht diese Szene doch stellvertretend für ein Spukgespinst, das die meisten von uns fürchten:
Eine bestimmte Person, eine spezielle Situation oder ein ganz bestimmter Akt setzen uns spontan in - oft unbegründete - Angst.
Für manche ist es ein Brief mit Absenderstempel der Polizei ("...schon wieder geblitzt? Bußgeld?"), für andere eine Mitteilung des Finanzamts oder die Anruferkennung der Schwiegermutter auf dem Telefondisplay.

Für mich ist es seit einigen Monaten Post von den Scheidungsanwälten, die - entweder im virtuellen Kasten oder ganz altmodisch hinter dem Blechtürchen - von mir mit feuchten Händen und Stechen in der Bauchgegend gelesen wird.
Meist wird der Pessimist dann auch nicht enttäuscht und die Mitteilung entfaltet eine Wirkung wie Antimaterie: sie saugt meine Lebensenergie weg, hinfort an einen unbekannten, namenlosen Ort.

Die wahre Kunst besteht dann darin, sich wieder zu berappeln, sich zu orientieren und den Kurs nicht aus dem Blick zu verlieren.

Wer mag raten, wie mein Tag war? Ja, richtig: Ich habe einen Antimaterie-Brief erhalten...

Glücklich nur, wer in solchen Momenten eine strahlende elfengleiche Fee an seiner Seite hat, die diese Kraft ablenkt und ihrerseits positive Energie, Hoffnung und Zuversicht wie ein Schutzschild um einen legt.
Danke, Julia!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen